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Von der Idee zum Buch - Teil I: Die Idee

Bildquelle: pixabay
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Es ist gar nicht so einfach zu beschreiben, wann / wo / wie die erste Idee zu einer Geschichte zu mir kommt. Das funktioniert auf ganz verschiedenen Wegen.

 

 

 

Zu ALANTUA kam ich, weil mir aufgefallen war, wie viele Fantasy-Romane es gibt, in denen Frauen nur „Deko“ und nicht wirklich stark sind. Entweder sie sind Opfer, müssen ständig gerettet werden, hecken irgendeinen Unsinn aus, den der Held wieder geradebügeln muss oder sie sind gar die „Bösen“, verkörpern die liederlich verführende Weiblichkeit. Und wenn sie dann doch einmal stark und selbstbewusst agieren, gehen sie sofort in die Knie, sobald ein Held mit hoch aufgerichtetem Schwert ... nun ja, lassen wir das lieber ;-) Ich regte mich also besonders in einem Spanien-Urlaub über eine solche Geschichte auf, da begann ich, meine eigene Story zu entwickeln, von wirklich starken Frauen, die ihren eigenen Weg suchen. Es begann mit einer Landkarte und einer Kurzgeschichte, die ich vor langer Zeit geschrieben hatte. Die Kurzgeschichte war eigentlich eine SF-Story, aber die Heldin war für mich genau jene, die ich in einem Fantasy-Setting haben wollte. Aus ihr wurde Bromm, die Bärenkriegerin. Und die Landkarte von ALANTUA führte mich durch meine Geschichte.

 

 

 

Die Idee zu BLUTSUCHT kam mir ganz anders. Ich wollte niemals eine Vampirgeschichte schreiben. Davon gibt es einfach schon zu viele in jeder Variation von glitzernd bis blutrünstig. Eines Nachts aber träumte ich von einem Vampirjäger und einem Vampir, die sich in einem Mainzer Irish Pub begegneten. Der Traum ließ mich nicht mehr los und ich musste einfach aufschreiben, was mich so gefesselt hatte ...

 

 

 

Die Idee zu ELAYNE hatte ich schon als ganz junges Mädchen, mit etwa 13 Jahren. Damals hatte ich zum ersten Mal DIE NEBEL VON AVALON gelesen. Tatsächlich faszinierten mich das Setting, der Mythos, die Legende sehr. Doch einige Punkte gefielen mir gar nicht. Vermutlich hatte ich schon mit 13 Jahren das Gefühl, dass es nicht sein kann, eine Frau – oder gar mehrere - verantwortlich für den Untergang Britanniens zu machen.

 

 

 

Neue Ideen zu Büchern oder neue Szenen zu bereits bestehenden Ideen erhalte ich auch ganz besonders, wenn ich Spazieren gehe und die Natur oder das Treiben der Städte auf mich wirken lasse.

 

 

 

Habt ihr euch schon einmal in ein Café gesetzt und die Leute dort beobachtet? Ich meine natürlich nicht, dass ihr sie unhöflich anstarren sollt. Aber habt ihr sie miteinander interagieren sehen? Gesehen, wie sie lachen, sich aufregen etc.? Und habt ihr euch dann nicht auch gefragt, warum sie das gerade tun? Wie die Geschichte dahinter aussieht?

 

 

 

Wenn ich mich in oder vor einem alten Gebäude befinde, Extrembeispiel: Mainzer Dom, frage ich mich oft, wie viele Menschen dort an dieser Stelle bereits gestanden haben, an der ich nun stehe. Woher kamen sie? Wohin gingen sie? Was haben sie erlebt?

 

 

 

So kommen die Ideen oft ganz von allein zu mir, ohne dass ich das groß beeinflussen könnte.

 

 

 

Von einigen Thriller- und Krimischriftstellern habe ich gehört, dass sie Inspiration aus Zeitungsartikeln erhalten. Da stecken oft makabre Stories dahinter. Und Sebastian Fitzek hat die Inspiration zu seinem Thriller „Die Therapie“ in einem Wartezimmer erhalten, als er Ewigkeiten auf seine Freundin warten musste, und er sich fragte, was wohl passieren würde, wenn Patienten in das Arztzimmer hinein aber nie wieder heraus kämen ...  (http://www.sebastianfitzek.de/autor/)

 

Schlussendlich aber kann man überhaupt nicht genau erklären, wie diese Ideenfindung funtkioniert, wie bereits der große Douglas Adams es beschrieb:

 

"The fact is, I don't know where my ideas come from. Nor does any writer. The only real answer is to drink way too much coffee and buy yourself a desk that doesn't collapse when you beat your head against it." (Fakt ist, ich weiß nicht, woher meine Ideen kommen. Kein Autor weiß das. Die einzig richtige Antwort ist, viel zu viel Kaffee zu trinken und sich einen Schreibtisch zu kaufen, der nicht zusammenbricht, wenn du deinen Kopf darauf schlägst.)

P.S. Wie / wann / wo auch immer eine Idee zu euch kommt: seid gewappnet!

Habt stets ein kleines Notizbuch bei euch oder zumindest eine Notizfunktion im Handy. Denn wenn man plötzlich eine Idee hat und sie nicht sofort festhält, kann es durchaus sein, dass ihr euch später nicht mehr ganz genau erinnern könnt und das ist verdammt ärgerlich ...